- SPÜRT, bis ins Herz eurer friedlichsten Tage,
- Söhne des Staubs, meinen knirschenden Schritt,
- Wenn ich mit rauschendem Fittich zerschlage
- Sanftes Getier, das mich liebend erlitt.
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- Schöner als Gott und die himmlischen Heere,
- Reiten wir, Engel vom Unteren Reich,
- Silbernen Hufs durch die steinerne Leere,
- Städte, schon morgen dem Erdboden gleich.
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- Muschelgehäus, das ich lachend zerstöre,
- Panzer aus Kalk, meinem Eifer geweiht,
- Dorrender Austern arkadische Chöre
- Tönen, zum Untergang heiter bereit,
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- Göttern, die klagend in Sümpfen versanken,
- Holdeste Botschaft verkündigend: Stirb!
- Beute dem zärtlichen Hieb meiner Pranken,
- Krümmt sich ein Engel mit zähem Gezirp.
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- Falken, die heiligen Werke zu segnen,
- Zucken am Himmel, den Blitzen zum Raub,
- Feuer wird fallen und Asche wird regnen,
- Schlangen, sich sonnende, spielen im Staub.
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- Nichts, nur der Schutt soll den Tag überdauern,
- Dies meine Botschaft — nun geht, und viel Glück!
- Fern eurem Traumgelall, fern eurem Trauern
- Trägt mich mein Fittich ins Chaos zurück.
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- aus: Stunde des Widders, S. 48
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